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Tier-Porträt

Der Tintenfisch

Der Name trügt, denn Tintenfische sind eigentlich gar keine Fische. Vielmehr sind sie Weichtiere und gehören zur Unterklasse der Kopffüsser. Sie werden als überaus intelligent bezeichnet und trotzdem sind die menschlichen "Verwendungszwecke" von Tintenfischen vielfältig. Lesen Sie mehr dazu in unserem Porträt des Monats August.

Text: Tier im Fokus (TIF)

Der Name trügt, denn Tintenfische sind eigentlich gar keine Fische. Vielmehr sind sie Weichtiere und gehören zur Unterklasse der Kopffüsser. Wenn man von Tintenfischen spricht, so sind damit vor allem die zehnarmigen Sepien und Kalmaren sowie die achtarmigen Kraken gemeint. Während Sepien maximal 60 cm lang und 5 kg schwer werden, war der grösste (in der Antarktis) geborgene Kalmar 10 Meter lang und rund 450 kg schwer. Im Zentrum der Arme befindet sich ihr Mund. Ferner zeichnen sie sich durch den Besitz eines Tintenbeutels sowie (mit wenigen Ausnahmen) durch einen Hartteil (Schulp) im Inneren ihres weichen Körpers aus.

Zu den Tintenfischen gehören nicht nur die achtarmigen Kraken, sondern auch Sepien (Bild) und Kalmare.

Tintenfische paaren sich nur einmal im Leben und sterben wenige Wochen oder Monate danach. Sie können ihre Farbe verändern, was etwa bei der Täuschung von Feinden, dem Anlocken von Beutetieren oder während der Paarung von Bedeutung ist. Das Ausstossen einer Tintenwolke dient in erster Linie der Verwirrung, um sich vor Angreifern zu retten.

Tintenfische sind aktive Jäger, die sich von Fischen, Krebsen und Weichtieren ernähren. Sowohl Kraken wie auch Sepien leben vorwiegend in Bodennähe. Kalmare hingegen bewegen sich oft im offenen Meer. Sie sind mit ihren keilförmigen Körpern und der speziellen Antriebstechnik bewegliche und schnelle Schwimmer und können bis zu 50 Meter weit über die Wasseroberfläche „hinwegfliegen“. Kraken, die keinen Schulp besitzen, können sich durch kleinste Löcher hindurchzwängen.

Tintenfische sind scheue Tiere, die in aller Regel keine Bedrohung für den Menschen darstellen. Wenn sie angegriffen werden, können Kraken beissen, wobei der Biss mit wenigen Ausnahmen zwar schmerzhaft, aber harmlos ist. Anders als dies in Filmen oder Legenden dargestellt wird, sind auch grössere, in der Tiefsee lebende Arten für den Menschen ungefährlich.

Tintenfische werden zum Trocknen aufgehängt. Foto © pixabay.com

Tintenfische werden als die intelligentesten unter den Weichtieren bezeichnet. Studien beschreiben etwa ihre Fähigkeit, durch Beobachtung zu lernen. So sind sie z.B. bekannt dafür, sich bei Krebsfallen zu bedienen oder in Boote zu klettern, um dort gefangene Krebse zu erreichen. Sie können sogar Behältnisse mit Drehverschlüssen öffnen, um an Essbares zu gelangen.

Die menschlichen „Verwendungszwecke“ von Tintenfischen sind vielfältig: Sie landen insbesondere in der mediterranen und der asiatischen Küche auf dem Teller, werden in Tierversuchen eingesetzt oder in Aquarien gehalten. Ihre Tinte (Sepia) kommt als Farbstoff in der Lebensmittelindustrie sowie in der Aquarellmalerei zum Einsatz. Der Schulp wird als Gussform in der Goldschmiedearbeit, als feines Schleifmittel oder als Schnabelwetzstein für Käfigvögel und Kalklieferant für Reptilien verwendet. Und manchmal werden Tintenfische zur Belustigung der Leute als Wahrsager medial vermarktet – wie z.B. an der Fussball-WM 2010.

Lebenserwartung: 2 bis max. 5 Jahre (Riesenkalmare)
Bekannte lebende Arten: 800, steigend
Älteste Funde (Fossile): tieferes Karbon, d.h. vor über 300 Mio. Jahren
Konsum in der CH pro Jahr (2009): 1.716 Tonnen
Konsum in der CH pro Kopf und Jahr (2009): 1/4 kg

Quellen: Wikipedia // FAO // Spiegel Online

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