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Tier-Porträt

Das Hausmeerschweinchen

Das Hausmeerschweinchen kommt ursprünglich aus Südamerika, wo es bis in Höhen von mehr als 4.000 Metern anzutreffen ist. Scheinbar sind diese putzigen Tiere nicht anspruchsvoll in der Haltung und deswegen besonders geeignet für Kinder, so glaubt man. Lesen Sie unser neues Porträt des Monats Oktober.

Text: Tier im Fokus (TIF)

Herzig und putzig sind sie, die Hausmeerschweinchen; scheinbar nicht besonders anspruchsvoll in der Haltung und deswegen besonders geeignet für Kinder, so glaubt man. Zu ihrer Beliebtheit trägt sicher auch bei, dass sie in den verschiedensten Farben, Felllängen und Haarstrukturen zu finden sind: fast jeder Wunsch wird durch immer neue Zuchtformen erfüllt.

Zuchtform eines Meerschweinchens. © meerschweinchen-ranch.ch

Hausmeerschweinchen sind gesellige, hochkommunikative Rudeltiere und haben ein komplexes Sozialverhalten, das sich von den wild lebenden Arten deutlich unterscheidet. Meerschweinchen sind sehr bewegungsfreudig und benötigen genügend Raum, um ihre natürlichen Verhaltensweisen ausleben zu können. Als Fluchttiere brauchen sie einen sicheren Unterschlupf und mögen es nicht, geknutscht und herumgetragen zu werden. Laut der schweizerischen Tierschutzverordnung ist Einzelhaltung untersagt und eine Mindestgrösse des Geheges von 0.5m2 Vorschrift.

Meerschweinchen sind reine Pflanzenfresser und nehmen pro Tag etwa 60 bis 80 kleine Mahlzeiten zu sich. Es kann fünf bis sieben Tage dauern, bis die Nahrung den Verdauungstrakt vollständig passiert hat. Meerschweinchen besitzen einen sehr guten Geruchssinn und über ein weiter reichendes Hörspektrum als der Mensch.

Die Grundbedürfnisse der Tiere werden oft falsch eingeschätzt, weswegen es sehr häufig dazu kommt, dass verhaltensgestörte, kranke aber auch kerngesunde Tiere in Tierheimen abgegeben werden.

Das Hausmeerschweinchen kommt ursprünglich aus Südamerika, wo es bis in Höhen von mehr als 4.000 Metern anzutreffen ist. Die Domestikation erfolgte dort schon vor etlichen tausend Jahren. Erst nach der Entdeckung und Eroberung des Inkareiches wurden die Tiere im 16. Jahrhundert nach Europa importiert. In Südamerika gilt das Meerschweinchen auch heute noch als Delikatesse und wird in Mastbetrieben als Nutztier gezüchtet. Für eine höhere Fleischausbeute sind sogar grössere Arten gezüchtet worden (Cuys). Allein in Peru sollen jährlich mehr als 65 Millionen Tiere verspeist werden.

Meerschweinchen als „Versuchstier“. © tierv18 pa / welt.de

Aber auch in Europa werden Meerschweinchen nicht nur als Heimtiere gehalten. Seit Jahrhunderten sind sie auch als Versuchstiere beliebt. Allein in der Schweiz zählte man 1997 noch 16.496 Tiere in Laboratorien, 2009 ist die Zahl auf 4.549 zurückgegangen.

Lebenserwartung: 6-8 Jahre
Atemfrequenz: 100-130 Atemzüge/Minute
Herzfrequenz: 230-380 Schläge/Minute

Quellen: Bundesamt für Veterinärwesen (BVET) // Menschen für Tierrechte // Wikipedia

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